Toledo

Nach 1 3/4 Std mit dem Zug erreichte ich heute Madrid um 11Uhr15. Auf die Weiterfahrt nach Toledo musste ich allerdings 3 1/2 Std warten. Hätte nicht gedacht, dass die Züge so ausgelastet sind. Gott sei Dank habe ich mich mit einem Spanier sehr gut unterhalten, so dass die Zeit schnell verflog. Natürlich auf Englisch, denn das geht halt doch nicht so mühsam und wenn die Spanier merken, dass man nur halb fit ist, schalten sie gleich auf Englisch um. Ich kann es ihnen nicht verdenken.

Nun bin im also in Toledo, in Kastilien, umgeben von hügeligen Olivenbäumen, Weizenfeldern und Weinbergen auf roter fruchtbarer Erde. Es ist die Heimat von Don Quichote, dem man auch überall begegnet.

Als ich ankam und einen Taxifahrer nach der Richtung fragte, war ich sehr dankbar, dass er mich darauf hinwies, dass ich doch einige Kilometer zu laufen hätte. Er fuhr mich dann zwar rund um die oben auf einem Hügel thronende Stadt, die von drei Seiten vom Tajo umschlossen wird, aber er hat mir dabei viel erzählt und an schönen Aussichtspunkten angehalten, die ich ohne Auto nicht erreicht hätte. Das Geld war es auf jeden Fall wert, wie ihr hier sehen könnt.

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Und dann sollte ich mich auch noch vor die Kulisse stellen, naja einmal geht schon. Hallo, ich war auch da 😁

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Klasse Hintergrund, was?

Und dann habe ich noch in einem kleinen Seiten Gässchen ein nettes Lokal mit 4 Tischen gefunden, die mir eine total leckere Paëlla serviert haben und das für nur € 9, was wirklich eine Seltenheit ist, und das Glas Weißwein für nur € 2.-

Dann stehe ich an einem Aussichtspunkt über der sich weit dahin streckenden Landschaft und denke, jetzt ist aber mal gut mit Städte gucken. Schauen wir mal auf die Karte, was sonst so geboten ist. Und was sehe ich da, welch ein Glück, da geht unten entlang dem Tajo ein Fußweg rund um die Stadt und das ist genau das, was ich jetzt brauche. Darauf freue ich mich jetzt total. Das mach ich morgen.

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Und genau das habe ich auch gemacht. Ich bin rund um die ganze Stadt und am Tajo entlang gelaufen. Also was das Laufen angeht ist dies sicher mein gesundester Urlaub seit langem, letztes Jahr dann der ungesundeste-wegen gebrochenem Fuß. Hab ich voll wieder wett gemacht.😁

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Die grüne Linie unten zeigt den ökologischen Weg.

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Hier gibt es Gänse,

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Reiher und jede Menge Wasser zum Füße kühlen.

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Was ich nicht wusste ist, das dieser Tajo gen Westen nach Portugal fließt und sich dort unter dem Namen Tejo bei Lissabon – und dort haben Lisa und ich ihn schon kennen gelernt- in den Atlantik ergießt.

Wenn man wieder in die Stadt hinein kommt, kann man sich mit einer Seilbahn über den Tajo hinüber tragen lassen. Diese Gelegenheit habe ich mir leider entgehen lassen müssen…

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und habe mir stattdessen ein 🍺 mit Oliven gegönnt.

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Über die wohl längste Rolltreppe der Welt habe ich mich am späten Nachmittag ins Labyrinth der Altstadt gestürzt.

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Ich habe im Prinzip auch irgendwann alles gefunden, was ich wollte. Erst die Kathedrale, die dann doch ein Franziskanerkloster mit Kirche war, dann die Synagoge und das Sefardi Museum, schließlich das Greco-Museum, in dem ich kein einziges Bild fand – vermutlich habe ich eine ganze Etage übersehen -, dann in einem kleinen Raum neben der Santo Tomė Kirche, in dem sich die Bewunderer stapelten, das wohl beste Gemälde von El Greco: Das Begräbnis des Grafen von Orgaz oder so. Schließlich habe ich auch die Kathedrale gefunden, aber die schau ich mir morgen näher an.2017_0520_16564800

Toledo gefällt mir außerordentlich gut. Zum einen weil es auf einem Hügel thront, zum anderen, weil es nicht so schön wie Sevilla ist. Ich liebe es einfach wild-romantisch-schmutzig-schön 😎😗

So wie hier:

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Und da habe ich auch wieder gespeist.

Heute gegen Mittag bin ich wieder in die Stadt spaziert, um mir das Museo de Santa Cruz anzusehen.

Die Sammlung spanischer Keramik ist eine Freude für das Auge. Ebenso wie die Gemälde von El Greco = Domenikos Theotokopoulos und Goya, u.a..

Anschließend war ich so rechtzeitig an der Kathedrale, dass ich nicht allzu lange Schlange stehen musste, um eine der außergewöhnlichsten Kirchen des Landes zu sehen. In jedem Eckchen voller Kunstschätze, spiegelt sie die historische Bedeutung der Stadt als Herz des katholischen Spaniens wider.

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Ja, und das wäre es auch schon wieder. Toledo mit mir neigt sich dem Ende zu.

Morgen fahre ich nach Madrid zurück, meiner 10. Stadt, und verbringe dort die letzten 3 Tage.

Ach, fast hätte ich es vergessen. Ich fahre vom wahrscheinlich schönsten Bahnhof, den die Welt gesehen hat, unglaublich, der Bahnhof von Toledo.

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Ich kann ihm gar nicht gerecht werden.

 

3 Gedanken zu „Toledo“

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