Madrid

Ankunft, 22. Mai, Lisas Geburtstag, 12 Uhr 58. Erster Eindruck, sehr laut, viele Menschen, viel Verkehr. Meine Unterkunft ist fußläufig zu erreichen, klein aber mein und mit Bad. Es ist gut warm, die Sonne scheint und ich bin durstig. So bin ich gleich zum nächsten Platz, Puerta del Sol gelaufen. Aber da ist was los. Was wollen denn die vielen Leute hier? Campeones, Real Madrid und ich mitten drin, mitten in der Sonne.

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Na, dann will ich auch wenigstens Zinedine Zidane sehen und schmeiß mich ins Gewühl. Leider ist’s dann nur Ronaldo geworden und mein Akku war leider leer, Reserveakku nicht dabei. Schade gell, Angelika, kein Foto 😏.

Dafür bin ich die Calle Mayor hinunter geschlendert, habe ein Bier und Oliven gefunden und obendrein den Plaza Mayor und die Kathedrale.

Essen muss ich natürlich auch mal wieder etwas und da hat mir Lisa das Schinkenmuseum empfohlen. Es scheint davon nicht nur eines zu geben. Man kann dort einkaufen oder gleich an der Theke Schinken, Wurst, Käse in unterschiedlichster Ausprägung verköstigen.

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Ich hatte einen gemischten Teller für €4.90 und das war so viel, das ich die Hälfte habe einpacken lassen und später eine Bettlerin damit beglückt habe. Das Glas Wein dazu war gratis und das 2. Glas kostete € 1

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Da oben hängen nur Schinken. Das erklärt auch, warum die Spanier die Mauren raus schmeißen mussten.

An meinem 1.ganzen Tag in Madrid, habe ich erst mal einen Spaziergang durch die Altstadt, ausgehend von der Plaza Mayor, gemacht.

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Dann zu der Catedral de la Almudena, die ich mir gestern schon von innen angesehen habe.

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Bei diesem Licht von dieser Position ohne Autos praktisch nicht machbar.

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In dann noch der Palacio Real, den ich mir allerdings nicht von innen angesehen habe. Ich hatte mir vorgenommen, es in Madrid mit Sightseeing etwas entspannter anzugehen.

So bin ich einfach durch die Straßen spazieren gegangen und habe mir die imposanten Madrider Barockbauten angesehen. Ja, das Land hat schon bessere Zeiten gesehen, wie man an den aufwändig gestalteten Häusern mit wunderschönen Holztüren, teilweise schön gekachelten Treppenhäusern und Innenhöfen sehen kann. Das war die Zeit, als europäische Länder noch Kolonien hatten, die sie gnadenlos ausbeuten konnten.

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Hier der Zwiebelespalast, eigentlich heißt er Palacio de Cibeles und liegt wenig verwunderlich am Plaza de la Cibeles, ein Platz, der sehr an den Glanz der Kolonialzeit erinnert.

Und dann dachte ich, schau ich mal, wo mein Bus zum Flughafen abgeht und dann schau ich mal, wo der Prado ist. Ich war eigentlich schon ziemlich kreuzlahm, bin ja auch nicht mehr die jüngste. Naja, und wenn ich schon mal hier bin, hol ich mir gleich ein Ticket für morgen. Dann brauche ich morgen nicht so lange anstehen. Naja, jetzt habe ich angestanden, jetzt kann ich ja gleich auch noch rein gehen, 16 Uhr. Und dann habe ich mir natürlich alle Meisterwerke angucken müssen, Bosch, Dürer, Raffael, Tizian, Tintoretto, El Greco, Caravaggio, Velazquez, Murillo, Rubens, Rembrandt, Goya und Sorolla. Ich glaube, ich war die Einzige mit Sonnenbrille im Haus 😎 Ich hatte nämlich nichts anderes dabei 😁.

So, dann hatte ich aber echt Hunger und Durst. Da gibt es am Plaza de San Miguel eine Markthalle, da kann man sich echt verwöhnen.

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Tapas in allen Variationen, Wein, Cocktails, Süßes, alles was das Herz begehrt.

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Ich glaube, morgen muss ich mich erholen, da geh ich in den Parque del Buen Retiro, klingt doch gut, oder?

Nun ist der letzte Tag meiner Spanienreise gekommen und das ist OK so. Kulturell werde ich mich heute nicht mehr belasten. Gut, dass ich schon im Prado war, laaaaaaaaaaaaaaaange Schlaaaaaaaaaaaaaange.

Vom Turm des Kulturpalastes, siehe Foto oben, am Zwiebelespalast 😉, habe ich einen letzten Blick auf Madrid geworfen, das mich alle Tage mit Sonnenschein beglückt hat.

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Anschließend den Paseo del Prado hinunter bis zum Botanischen Garten, den ich, anders als in Gibraltar, nicht versäumen will.

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Den weiteren Nachmittag habe ich dann im Retiro Park abgehängt, wunderbar.

Glaspalast

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Und künstlicher See, auf dem man Bötchen fahren kann.2017_0524_13323000

Ja, das war eine sehr schöne und interessante Reise und ich bin froh, dass ich sie mir getraut habe. Dennoch, alleine reisen ist zwar auf jeden Fall einen Versuch wert. Ich für meinen Teil konstatiere, dass ich doch lieber zu zweit unterwegs bin. Ich bin dann einfach glücklicher. Es fehlt einfach etwas, wenn man sich nicht mit einem geliebten Menschen austauschen kann.

Aber ich bin sehr dankbar dafür, dass ich mich in einer Lebenssituation befinde, die mir diese Reise überhaupt ermöglicht hat.

Ich danke meiner Familie und den Freunden, die mich begleitet haben, denn dadurch habe ich mich nicht so einsam gefühlt. Auch diesen Blog zu schreiben und euch teilhaben zu lassen, hat mir viel Freude bereitet.

Toledo

Nach 1 3/4 Std mit dem Zug erreichte ich heute Madrid um 11Uhr15. Auf die Weiterfahrt nach Toledo musste ich allerdings 3 1/2 Std warten. Hätte nicht gedacht, dass die Züge so ausgelastet sind. Gott sei Dank habe ich mich mit einem Spanier sehr gut unterhalten, so dass die Zeit schnell verflog. Natürlich auf Englisch, denn das geht halt doch nicht so mühsam und wenn die Spanier merken, dass man nur halb fit ist, schalten sie gleich auf Englisch um. Ich kann es ihnen nicht verdenken.

Nun bin im also in Toledo, in Kastilien, umgeben von hügeligen Olivenbäumen, Weizenfeldern und Weinbergen auf roter fruchtbarer Erde. Es ist die Heimat von Don Quichote, dem man auch überall begegnet.

Als ich ankam und einen Taxifahrer nach der Richtung fragte, war ich sehr dankbar, dass er mich darauf hinwies, dass ich doch einige Kilometer zu laufen hätte. Er fuhr mich dann zwar rund um die oben auf einem Hügel thronende Stadt, die von drei Seiten vom Tajo umschlossen wird, aber er hat mir dabei viel erzählt und an schönen Aussichtspunkten angehalten, die ich ohne Auto nicht erreicht hätte. Das Geld war es auf jeden Fall wert, wie ihr hier sehen könnt.

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Und dann sollte ich mich auch noch vor die Kulisse stellen, naja einmal geht schon. Hallo, ich war auch da 😁

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Klasse Hintergrund, was?

Und dann habe ich noch in einem kleinen Seiten Gässchen ein nettes Lokal mit 4 Tischen gefunden, die mir eine total leckere Paëlla serviert haben und das für nur € 9, was wirklich eine Seltenheit ist, und das Glas Weißwein für nur € 2.-

Dann stehe ich an einem Aussichtspunkt über der sich weit dahin streckenden Landschaft und denke, jetzt ist aber mal gut mit Städte gucken. Schauen wir mal auf die Karte, was sonst so geboten ist. Und was sehe ich da, welch ein Glück, da geht unten entlang dem Tajo ein Fußweg rund um die Stadt und das ist genau das, was ich jetzt brauche. Darauf freue ich mich jetzt total. Das mach ich morgen.

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Und genau das habe ich auch gemacht. Ich bin rund um die ganze Stadt und am Tajo entlang gelaufen. Also was das Laufen angeht ist dies sicher mein gesundester Urlaub seit langem, letztes Jahr dann der ungesundeste-wegen gebrochenem Fuß. Hab ich voll wieder wett gemacht.😁

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Die grüne Linie unten zeigt den ökologischen Weg.

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Hier gibt es Gänse,

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Reiher und jede Menge Wasser zum Füße kühlen.

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Was ich nicht wusste ist, das dieser Tajo gen Westen nach Portugal fließt und sich dort unter dem Namen Tejo bei Lissabon – und dort haben Lisa und ich ihn schon kennen gelernt- in den Atlantik ergießt.

Wenn man wieder in die Stadt hinein kommt, kann man sich mit einer Seilbahn über den Tajo hinüber tragen lassen. Diese Gelegenheit habe ich mir leider entgehen lassen müssen…

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und habe mir stattdessen ein 🍺 mit Oliven gegönnt.

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Über die wohl längste Rolltreppe der Welt habe ich mich am späten Nachmittag ins Labyrinth der Altstadt gestürzt.

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Ich habe im Prinzip auch irgendwann alles gefunden, was ich wollte. Erst die Kathedrale, die dann doch ein Franziskanerkloster mit Kirche war, dann die Synagoge und das Sefardi Museum, schließlich das Greco-Museum, in dem ich kein einziges Bild fand – vermutlich habe ich eine ganze Etage übersehen -, dann in einem kleinen Raum neben der Santo Tomė Kirche, in dem sich die Bewunderer stapelten, das wohl beste Gemälde von El Greco: Das Begräbnis des Grafen von Orgaz oder so. Schließlich habe ich auch die Kathedrale gefunden, aber die schau ich mir morgen näher an.2017_0520_16564800

Toledo gefällt mir außerordentlich gut. Zum einen weil es auf einem Hügel thront, zum anderen, weil es nicht so schön wie Sevilla ist. Ich liebe es einfach wild-romantisch-schmutzig-schön 😎😗

So wie hier:

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Und da habe ich auch wieder gespeist.

Heute gegen Mittag bin ich wieder in die Stadt spaziert, um mir das Museo de Santa Cruz anzusehen.

Die Sammlung spanischer Keramik ist eine Freude für das Auge. Ebenso wie die Gemälde von El Greco = Domenikos Theotokopoulos und Goya, u.a..

Anschließend war ich so rechtzeitig an der Kathedrale, dass ich nicht allzu lange Schlange stehen musste, um eine der außergewöhnlichsten Kirchen des Landes zu sehen. In jedem Eckchen voller Kunstschätze, spiegelt sie die historische Bedeutung der Stadt als Herz des katholischen Spaniens wider.

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Ja, und das wäre es auch schon wieder. Toledo mit mir neigt sich dem Ende zu.

Morgen fahre ich nach Madrid zurück, meiner 10. Stadt, und verbringe dort die letzten 3 Tage.

Ach, fast hätte ich es vergessen. Ich fahre vom wahrscheinlich schönsten Bahnhof, den die Welt gesehen hat, unglaublich, der Bahnhof von Toledo.

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Ich kann ihm gar nicht gerecht werden.

 

Sevilla

Ankunft Samstag, 13. Mai, gegen 13 Uhr. Sevilla liegt im flachen Land am Fluss Guadalquivir. Die Stadt wurde vor mehr als 2000 Jahren gegründet und wurde von einem halben Dutzend Zivilisationen geprägt.

Es ist immer sehr spannend, in einer unbekannten Stadt auszusteigen und diese Stadt dann Stück für Stück in sich aufzunehmen. Ich glaube hier wird dieser Prozess etwas ganz besonderes.

Normalerweise wird eine Stadt erst im Zentrum schön, wenn man mit dem Bus oder Zug anreist. Diese Stadt hat mich mit schönen Gebäuden und Parks begrüßt. Direkt vor dem Busbahnhof, eine Reihe blau blühender – sie blühen immer blau -Jacarandas.

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Durch einen wunderschönen Park ‚Jardines del Alcazar‘ gelangte ich direkt ins Viertel Santa Cruz und ein paar verwirrende Gässchen weiter unversehens zu dem Haus, in dem mein Appartement ist. So und jetzt gehe ich auf eine 1. Erkundungstour. Bis später.

Und es stimmt, was man über diese Stadt sagt, sie ist traumhaft schön, ein grünes Paradies voller mächtiger Bäume, Blüten, prächtiger Bauten.

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Die Südseite der Kathedrale, Catedral de Santa Maria de la Sede.

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Torre del Oro am Guadalquivir

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Und der Plaza de Espagna, der euch sicher schon auf der Titelseite entzückt hat. Das wunderbare Titelfoto hat Lisa gemacht. Sie war vor mir hier und ebenso begeistert von der Stadt.

Heute früh habe ich mich als erstes zum Alcazar aufgemacht und dort den ganzen Vormittag verbracht. Dieser Palast wurde überwiegend im Mittelalter errichtet, ist aber alles andere als finster. Er ist eher ein Höhepunkt in der Geschichte der Architektur und wurde deshalb auch von der UNESCO zur Weltkulturerbestätte ernannt.

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Mit dem Löwenhof fängt es vielversprechend an.

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Hier sieht man den Gesandtensaal. Er befindet sich im schönsten Teil des Alcazar, im Palacio de Don Pedro, der den Vergleich mit der Alhambra von Granada nicht scheuen muss. Es gibt so viel Schönes zu sehen, dass es diesen Rahmen sprengen würde. Aber die weitläufigen Gärten verdienen Erwähnung, denn von den vielen asiatischen und anderen Selbstknipsern muss man sich nach einiger Zeit dringend erholen. Man möchte meinen, dass die Schönheit des Alcazar nur in Kombination mit ihren Köpfen zu toppen ist.

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Hier gibt es auch einen Irrgarten, in den ich eigentlich gar nicht hinein wollte, dafür aber eine Weile nicht mehr hinaus fand.😅

Aber am schönsten ist doch die Natur selbst.

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Selbstverständlich bleibt bei all den Sehenswürdigkeiten immer noch ausreichend Muße zum Abhängen, z.B. bei einem Glas Sangria, in diesem hübschen Garten am Fluss Guadalquivir.

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Auch Sevilla kann natürlich mit einer Stierkampfarena aufwarten. Die Innenansicht dieser habe ich mir allerdings gespart, eine reicht ja auch.

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Das Thermometer zeigt 30°C . Heute Vormittag bin ich durch die Gässchen der Viertel Centro und Macarena, am Nachmittag im Arenal gebummelt.

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Metropol Parasol mit Blick auf die Kirche von San Pedro im Centro.

Schade, dass ich nun die Kathedrale nicht von innen sehen kann. Die Besuchszeiten können ohne vorherige Ankündigung geändert werden, heißt es. Das hat sie nun davon, muss sie halt auf meine bewundernden Blicke verzichten.

Kennt ihr das Gefühl, wenn man, erfüllt von den Eindrücken der Tage, Pause braucht, es aber trotzdem schade findet, die Zeit, die man hat, nicht erschöpfend zu nutzen. Man würde dann am liebsten ein paar Stunden eindosen, um sie für später aufzuheben. So geht es mir gerade.

Trotzdem ist es wieder Zeit sich zu verabschieden. Adios Sevilla, vielleicht ‚a la proxima vez‘-bis zum nächsten Mal.

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Morgen geht’s weiter nach Cordoba.

Cadiz

Guten Morgen

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Zurück nach Linea de Concepcion, musste ich erst mal am Rollfeld warten bis 3 Flugzeuge gelandet bzw abgeflogen waren. Dann ging es hinaus aus England, aber bitte nicht trödeln 😂.

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Der Bus fuhr um 12 Uhr nach Algeciras, 40 Minuten. Da es dort regnete, setzte ich mich in die Cafeteria und las gemütlich mein Buch vom Coffee to go zu Ende. Ich hatte ja bis 14 Uhr Zeit.

Aber ich hätte es eigentlich wissen müssen. Meine Uhr hatte schon am Anfang der Reise gesponnen und ich hatte mir vorgenommen, mein Handy zu konsultieren. Dann aber machte sie keine Mucken mehr. 5 nach halb ging ich noch entspannt auf die Toilette, während mein Bus bereits mit den Rädern scharrte. Als ich zu meiner Busbucht kam, fuhr er gerade ab. Ein Spanier machte mich darauf aufmerksam und Gott sei Dank, machte der Busfahrer auf ein Handzeichen die Türe wieder auf. Tatonka – das ist mein Rucksack – schnell in den Gepaeckraum geschmissen, eingestiegen und was sehe ich auf der Busuhr, Schlag 14 Uhr, huh Glück gehabt.

Dann ging es bei zunehmend schönem Wetter durch eine liebliche, blau, lila, gelb und weiß blühende anfangs hügelige, Richtung Cadiz flacher werdende  Landschaft nach Cadiz.

Ankunft Freitag, 5. Mai, 15.45 bei Sonnenschein 👓

Der 1. Eindruck ist super. Meine Unterkunft, Doppelzimmer mit Bad und Balkon, liegt absolut zentral, an der engsten Stelle der Halbinsel, heißt, es ist nicht weit von Wasser zu Wasser. Hier fühle ich mich spontan wohl und bleibe gleich 8 Tage.

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Dann ist ein Wetter aufgezogen, aber wen stört’s 😋

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Cadiz gilt als die älteste kontinuierlich bewohnte europäische Siedlung. Sie liegt auf einer Halbinsel und ist zu ca 80% vom Atlantik umgeben. Ich habe mir heute schon ein bisschen die Altstadt angesehen und auch hier muss man aufpassen, dass man sich in dem romantischen Irrgarten nicht verläuft.

Da heute wieder Flip-Flop-Wetter war, habe ich auch gleich die Gelegenheit für einen Strandbesuch ergriffen. Es gibt hier kilometerlange Stadtstraende und von meinem Appartement aus habe ich nicht weit.

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Selbst hier in Cadiz kann man sehr günstig satt werden. Ich hatte heute 2 Tapas, von denen eigentlich auch eine gelangt hätte, das Stück zu €2.- und 2 kleine Gläser Weisswein für je € 1.10 macht € 6.20 insgesamt, unglaublich. Morgen gehe ich da wieder hin, ist auch noch schön gelegen.

Als ich ungefähr 14 Jahre alt war, sah ich fasziniert im Fernsehen den Bericht über eine junge spanische Flamencotänzerin namens La Singla, die, obwohl taub geboren, eine sehr bekannte Künstlerin wurde. Das hätte ich damals auch gerne gelernt, das gab es aber noch nicht. Seither wollte ich einer solchen Darbietung beiwohnen. Nun, kaum sind 50 Jahre rum, habe ich es gestern abend endlich geschafft. Und die Tänzer waren wirklich super. Ich war begeistert.

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Da geh ich nächste Woche noch mal hin.

 

 

Heute früh dann der Schock. Steht direkt hinter dem schönen Plaza San Juan de Dios so ein Monsterschiff.

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Das Vergnügen hatte ich ja bereits auf Gibraltar. Hoffentlich bleiben die Leute auf ihre Balkons hocken und verschonen die Stadt.

Montag, 8. Mai. Durch etliche Erkundungstouren durch die Stadt habe ich schon viele schöne Plätze kennen gelernt. Besonders vormittags ist alles noch sehr ruhig. Nur die Cafés und Restaurants beginnen ihre Tische und Stühle, die alle während der Nacht in die Gebäude gebracht werden, wieder heraus zu räumen.

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Mercado Central: und was befindet sich in den Säcken da vorne am Stand?

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Schnecken, ja so sind’s, die Spanier 😋

Jetzt ziehe ich erst mal in ein anderes Hostal und dann ab zum Playa Santa Maria del Mar.

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Schau, Lisa, da wird fleißig surfen geübt.

Inzwischen habe ich mir viele von Cadiz‘ Vierteln erlaufen und schöne Plätze entdeckt, wie z.B.

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den Plaza de San Antonio oder

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den Plaza Candelaria. Hier findet man immer ein Plätzchen auf einer Bank zum Gucken oder Lesen, denn es gibt unglaubliche 50 Bänke, echt, ich hab sie gezählt, glaubt ihr nicht? Doch, ich hab ja jede Menge Zeit 😁😇

Plazas gibt’s hier ganz viele.

Dienstag abend hat es mich wieder zum Flamenco gezogen. Sie haben mir den besten Tisch gegeben 😄. Hab gleich für Donnerstag noch mal reserviert

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Heute regnet es leider ☔☁ Ich hoffe bald ⛅

Ja, am Nachmittag war es wieder schön genug für einen ausgedehnten Spaziergang. Im Westen der Stadt liegt das Castillo de San Sebastian aus dem 18. Jhd. Man kann es über einen windgebeutelten 750 m langen Damm, den Paseo Fernando Quinones, erreichen. Heute musste man ein bisschen schauen, dass man nicht total durchnässt dort ankam. Die Spaßvögel, das Tor dort war zu, wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse.

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Ich hatte natürlich getreu dem Motto, was man hat, das hat man und, wer weiß, ob man auf dem Rückweg dort wieder vorbei kommt, tüchtig eingekauft und mein Zeug stundenlang mit mir herum geschleppt. War auch alles nass 😁

Gestern hat es mit dem WLAN nicht so geklappt. Gibt auch nicht so viel zu erzählen. Im Park habe ich Papageien gesehen.

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Apropos Vögel, die Spatzen sind hier so frech 😆Die fliegen in und durch die Bäckereien und hüpfen auf der Suche nach Leckereien unter den Tischen herum.

Das Wetter war sehr wechselhaft und am Abend war ich wieder im ‚la cava‘. Sie haben wieder alles gegeben.2017_0511_22100900

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Heute haben wir wieder blauen Himmel. Ich glaube ich gehe nochmals zum Strand. Der letzte Tag am Meer, denn morgen geht’s weiter nach Sevilla.

Und es ist ein wirklich schöner Abschluss dieser Etappe. Flip-Flop-Wetter, ein ausgiebiger Spaziergang am kilometerlangen beigefarbenen Strand Playa Santa Maria del Mar und Playa de la Victoria, dann eine halbe Portion – bei uns wäre es eine ganze – boquerones fritos, Sardinen, mit einem Glas Weißwein. Da kommt so eine dunkle Wolke daher, lässt ein paar dicke Tropfen fallen, schmeißt mein zu 2/3 leeres Weinglas um, oder war ich es? und verzieht sich wieder. Auf jeden Fall war ich der Gewinner, denn ich habe ein neues bekommen 😇

Und heute Abend? Na was wohl, Flamenco, aber in einer anderen Taberna Flamenca, ‚Pena Flamenca, la Perla de Cadiz‘.

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Und das war diesmal keine Touristenveranstaltung, sondern echter spanischer Familienabend mit Nachwuchstaenzerinnen und einem Star, Paula Sierra.

Mein Haut nimmt langsam schon eine rotgrüne Färbung an, liegt wohl am Rotwein und den vielen Oliven. So viele Oliven habe ich mein Lebtag noch nicht gegessen. 🐸

Gibraltar

Ankunft Mittwoch 3. Mai, 17.15 Uhr. Es ist alles viel größer und unübersichtlicher als ich dachte. Der Felsen zwischen all den Hochhäusern hilft, sich zu orientieren. Ein Spanier hat mir Gott sei Dank den Weg über die Landebahn und zur Grenze gezeigt. In der Marina Bay liegt das Boot Con Dios, auf dem ich eine Kajüte mit 3 Betten bewohne. Die Ultima Nachos mit 1 grossen Glas Weißwein hier im Ocean Village waren lecker. Aber als ich um 9 Uhr von meinem Rundgang in die komplett hässliche Stadt zurück kam, war auch in diesem netten Viertel nichts mehr los. Meine 3 Nächte in Linea de Concepcion habe ich sofort storniert, ist auch ein bisschen zu weit weg. Jetzt muss ich nur noch schauen, wie ich übermorgen nach Cadiz komme. Auf jeden Fall schaue ich mir morgen den ‚rock‘, einen massiven Kalksteinfelsen, der spektakulär ins Mittelmeer hineinragt, näher an. Vielleicht versöhnt er mich ja.

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Ich gehe dann erst mal zum Tourist Office und sehe mich ein bisschen näher um.

Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten und weit und breit keinem Tourist Office – das habe ich erst viel später gefunden-habe ich dann doch mittels einer an einem Automaten gekauften, sehr schönen 3D-Karte den Weg zur Main Street und ins Zentrum eruiert. Allmählich wurde das Ambiente ansprechender, rote Briefkästen, Fish-and Chips-Shops, britische Bobbies, Pubs, Statuen aus dem Empire, bekannte britische Ladenketten und keine Hochhäuser mehr. Ich muss aber sagen, die Spanier sind deutlich sauberer.

Eine Weile muss man aber schon gehen bis zur Drahtseilbahn auf den Rock.

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Wie ihr hier seht war das Wetter und die Sicht nicht ganz ideal, aber dafür haben sich die Berberaffen als sehr geduldig, vielleicht aber auch gleichgültig erwiesen, bis auf den einen, der es sich nicht hatte nehmen lassen, eine Touristin in den Arm zu beißen, autsch. Die Tiere sind für ihre scharfen Zähne und ihre Unberechenbarkeit bekannt. Es gibt von ihnen etwa 200 und eingeführt wurden sie vermutlich im 18. Jhd. aus Nordafrika. Es heißt, wenn die Affen aus Gibraltar verschwinden, dann gehen auch die Briten.

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Der war es aber nicht, obwohl er ziemlich beleidigt drein schaut.

Man kann mit der Seilbahn hinauf und hinunter fahren oder hinauf fahren und zurück durch das Naturreservat hinunter laufen, which I did. Die meisten Touris lassen sich einfach von Kleinbussen auf dem Felsen rum kutschieren und verursachen Engpässe.

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Als ich unten ankam, hatten schon grosse Schiffe Massen von solchen in die Stadt geschüttet.

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Das musste ich mir erst mal mit einem Glas Wein erträglich trinken.

Inzwischen bin ich wieder auf meinem Boot und organisiere meine Weiterreise. Morgen nehme ich in  La Linea den Bus nach Algeciras und von dort nach Cadiz. Da bleibe ich dann eine Weile und darauf freue ich mich echt schon. Es wird Zeit mal ein bisschen die Füße hoch zu legen.

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Gute Nacht